Die Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) ist ein ganzheitliches Medizinsystem, das auf jahrtausendlange Erfahrung fernöstlicher Naturheilverfahren basiert. Im Mittelpunkt steht die Vorstellung von einer, im Körper fließenden Lebensenergie (chinesisch: Qi ). Auf ihrer Wirkung beruhen alle Lebensäußerungen. Das Qi ist in ständigem Fließen, immer in Bewegung und Veränderungen bewirkend. Auch die Funktionen innerer Organe wie Atmung, Verdauung der Nahrung, Körperabwehr, Muskelbewegungen werden vom Qi hervorgebracht. Ähnlich wie die Flüsse das Land durchziehen, ziehen Energiebahnen, Meridiane genannt, durch den Körper, sorgen für den Ausgleich des Qi und versorgen ihn mit dem lebensnotwendigen Qi.
TCM betrachtet immer Körper, Geist und Seele sowie Mensch und Natur als ungetrennte Einheit, bei der alle Kräfte, v.a. Yin und Yang, im Gleichgewicht sein müssen. Die Diagnose wird anhand der vier klassischen Methoden () erstellt:
Die in Deutschland geläufigen Begriffe "Zungendiagnostik" und "Pulsdiagnostik" unterscheiden sich von denen der TCM.
TCM umfasst Kräuterheilkunde (Anteil ca. 70%), Akupunktur /Moxibustion (Erwärmung der Punkte/Meridiane durch Abbrennen der trockenen Beifußblätter; Anteil ca. 20%), Tui Na (chinesische Manualtherapie, Anteil ca. 10%), Yang Sheng (gesunde harmonische Lebensführung: z.B.: Qi Gong, Tai Ji Quan, Ernährungstherapie,...) und TCM-Rehabilitation. Die Akupunktur kann den Qi-Fluss in den Meridianen regulieren, anregen, beruhigen und umleiten. Auf diese Weise können alle Organfunktionen und Körperbereiche heilsam beeinflusst und Blockaden behoben werden. Dies betrifft auch erkrankte psychosomatische Aspekte sowie psychisch-emotionale Disharmonien. Yang Sheng und TCM-Reha spielen wichtige Rollen bei Vorbeugung und Nachsorge.
Die Therapie ist entsprechend der "Syndrome" (Muster) zu wählen. So kann ein einziges Krankheitsbild aus schulmedizinscher Sicht verschiedenen chinesischen Syndromen entsprechen, die unterschiedlichen Kräuterrezepturen oder Akupunktur-Punktkombinationen nach sich ziehen. Aus diesem Grund ist die Therapie der TCM um ein vielfaches individueller als eine Therapie aus der Schulmedizin und erfordert vom Arzt, seinen Patienten sehr genau zu kennen.
Im Vergleich zur
Schulmedizin wirkt die Akupunktur sanft, praktisch nebenwirkungsfrei und langsamer, insbesondere bei chronischen Erkrankungen. Es erfordert von Ihnen mehr Geduld, bis sie eine deutliche Wirkung spüren. Typische Nebenwirkungen der Akupunktur sind: Vergessene Nadeln am Körper, Schmerz, Jucken oder Rötung an der Einstichstelle.
Zunächst sollen Sie mit den bisher begonnenen Therapien, die Ihnen Ihr Arzt verordnet hat, weiter machen. Eine eventuelle Reduktion oder das Absetzen Ihrer Medikamente (z.B. Antibiotika, Chemotherapie, Schmerzmittel) ist nur nach Rücksprache mit dem behandelnden Arzt ratsam. Beginnen Sie neben der Akupunktur paralell keine weitere neue Therapie. Sollten Sie Fragen zu einer Paralleltherapie von verschiedenen Ärzten haben, sprechen Sie uns bitte darauf an.
Bei der klassischen chinesischen Akupunktur soll sowohl von Ihnen, als auch vom behandelnden Arzt das sog. De-Qi-Gefühl (etwa "angetroffene Energie") gespürt werden. Dies bedeutet für Sie folgendes: In und um die Einstichstelle spüren Sie nach dem Einstich und Stimulation zu Beginn ein unangenehmes Gefühl, das je nach Person als dumpf, ziehend, drückend, warm, schwer oder wie ein Kribbel- und Taubheitsgefühl beschrieben wird. Manchmal wird ein elektrisierendes Gefühl, das entlang eines Meridians oder Leitungsbahn ausstrahlt, ausgelöst. Wenige Patienten empfinden dies als quälend. Das De-Qi-Gefühl ist von entscheidender Bedeutung für den Therapieerfolg mit Akupunktur. Nach kurzer Eingewöhnungsphase wird es von den meisten Patienten als mehr angenehm und weniger störend empfunden.
Eine Akupunktur-Sitzung dauert ca. 30-45 Minuten einschließlich Wartezeit und Vorbereitung. Zur Behandlung einer chronischen Erkrankung ist ein Behandlungszyklus von 10 bis 15 Sitzungen erforderlich. In Abhängigkeit des Energie- und Krankheitszustandes sowie des Alters des Patienten empfehlen wir zwei bis vier Sitzungen pro Woche. In manchen Fällen sind mehrere Behandlungszyklen entweder nach kurzer Pause oder dauerhaft nötig. Im Laufe eines Behandlungszyklus kann es sich als notwendig erweisen, "Akupunktur-Punkte" zu ändern. Bei chronisch Kranken darf Akupunktur langfristig angewendet werden.
Zunächst sollten Sie die begonnenen Therapien, die Ihnen Ihr Arzt verordnet hat, fortführen. Eine Reduktion oder das Absetzen Ihrer Medikamente (z.B. Schmerzmittel) ist nur nach Rücksprache mit dem behandelnden Arzt oder mit mir ratsam. Vor Behandlungsbeginn in unserer Praxis sollte keine neue Therapie begonnen werden.
Privatkrankenkassen* übernehmen i.d.R. Akupunktur, Moxibustion sowie Schröpfen bei allen Schmerzerkrankungen. Die Kosten der Akupunkturbehandlung für Selbstzahler betragen 55 € pro Sitzung und Krankheit; bitte rechnen Sie mit 10-15 Sitzungen bei einem initialen Behandlungszyklus für chronische Erkrankungen. (* Wir bitten Sie, sich vor der Behandlung über die Erstattungsfähigkeit bei Ihrer Krankenkasse zu informieren. Wir helfen Ihnen gern dabei.)
Bei schweren, komplizierten oder schwankenden Krankheiten (z.B. Multimorbidität und Tumorleiden) und/oder wenn mit der Akupunktur kein ausreichender Behandlungserfolg erzielt wird, kann vom Patienten eine individuelle TCM-Beratung mit individueller Diagnose einschließlich des Zungen- und Pulsbildes sowie die Zusammenstellung individueller Rezepturen chinesischer Heilkräuter in Anspruch genommen werden. Dafür betragen die Kosten 68,88 € pro Einheit.
Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen die Kosten der Akupunktur nur für folgende Indikationen:
Akupunktur und Moxibustion können grundsätzlich bei allen chronischen Erkrankungen gut bis sehr gut helfen, wenn die Schulmedizin bei Patienten keinen zufriedenen Erfolg erziehen kann oder zu starke Nebenwirkungen auslöst, oder einige unnötige Operationen erspart werden sollten.
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*Nur in Ausnahmefall mit Vereinbarung